Berufliche Gymnasien: Im Landkreis Waldshut fehlen 110 Plätze

Veröffentlicht am 25.04.2010 in MdB und MdL
 

SPD-Landtagsabgeordneter Alfred Winkler: „Landesregierung muss mehr Klas-sen einrichten und allen zugangsberechtigten Schülern Besuch ermöglichen."
Auch im kommenden Schuljahr werden viele Bewerber um Plätze an den beruflichen Gymnasien im Landkreis Waldshut eine Absage erhalten. Das ist das Ergebnis einer entsprechenden Anfrage des SPD-Landtagsabgeordneten Winkler an Kultusministerin Marion Schick.

Demnach haben sich 494 zugangsberechtigte Schüler um einen Platz an einem der be-ruflichen Gymnasien im Landkreis Waldshut beworben. Dazu zählen neben 42 Schülern aus den jetzigen Klassen 9 und 10 der achtjährigen Gymnasien auch 428 Schüler mit mittlerem Bildungsabschluss, also nach Realschule, Werkrealschule und zweijähriger Berufsfachschule, die die formalen Aufnahmevoraussetzungen erfüllen. Dieser Nach-frage stehen jedoch voraussichtlich nur 318 Plätze an den beruflichen Gymnasien ge-genüber. So viele Schüler besuchen in diesem Schuljahr die Eingangsklassen der beruflichen Gymnasien im Kreis.
„Anhand dieser Zahlen wird deutlich, dass die beruflichen Gymnasien allein aus Kapazi-tätsgründen nicht in der Lage sind, alle Interessierten aufzunehmen“, so Winkler. Zwar könnten gegebenenfalls einige so genannte Pool-Klassen eingerichtet werden. Da sich aber auch die Zahl der Bewerber durch die Wiederholer noch erhöhen werde, würden diese vermeintlich zusätzlichen Plätze an der Situation kaum etwas ändern.
Landtagsabgeordneter Winkler forderte deutliche Verbesserungen vom Land: „Das Problem ist ja nicht neu. Die Landesregierung muss endlich einsehen, das ihr bisher verfolgtes Prinzip „Es wird schon alles nicht so schlimm werden“ gescheitert ist.“ Er verwies auf eine aktuelle Gesetzesinitiative der Landtagsfraktion, mit der die SPD künf-tig jedem zugangsberechtigten Schüler mit mittlerem Bildungsabschluss gesetzlich ei-nen Rechtsanspruch auf einen Platz an einem beruflichen Gymnasium garantieren will. „Mit dieser Gesetzesinitiative wollen wir die Landesregierung dazu zwingen, die Zahl der Klassen an den beruflichen Gymnasien deutlich zu erhöhen und ausreichende personel-le und finanzielle Ressourcen zur Verfügung zu stellen“, so der Abgeordnete Winkler.
Es sei ein falsches Signal, dass Schüler unter einer verfehlten Schulpolitik des Landes leiden müssten. „Einerseits wirbt das Land für seine Realschulen mit dem Hinweis auf gute schulische Anschlussmöglichkeiten, andererseits stellt es aber zu wenige Plätze an beruflichen Gymnasien zur Verfügung“, kritisierte Winkler. So müssten sich viel enga-gierte Schüler nach einer Absage demotiviert auf die Suche nach Alternativen machen.
Voraussetzung für die Aufnahme in die Eingangsklasse der beruflichen Gymnasien ist die mittlere Reife. Für Realschüler, Werkrealschüler und Berufsfachschüler ist dabei ein Notenschnitt von mindestens 3,0 in den Fächern Deutsch, Mathematik sowie der ersten Pflichtfremdsprache notwendig.

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